Aktuelles vom NFE

Ausbildung zum Gebäudesystemintegrator - das sollten Sie wissen!

Erstmals wird seit Sommer 2021 der neue Ausbildungsberuf Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration angeboten, ein Spezialist für den Bereich Smart Home, Smart Building und Vernetzung der Gebäudetechnik - Video zur Nachwuchswerbung siehe weiter unten.

Digitalisierung und Energiewende sowie die steigende Nachfrage nach intelligenter Gebäudetechnik, komplexen Smart-Home- und Smart-Building-Lösungen erfordern Spezialisten für den Bereich Vernetzung, gewerkeübergreifende Gebäudetechnologien und Systemintegration. Gleichzeitig steigt das Interesse an nachhaltigen Lösungen im Bereich Wärmeversorgung und Energieerzeugung. Die Schaffung des neuen Ausbildungsberufes ist eine Reaktion auf diese Entwicklungen. Der/die Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration plant, konfiguriert und analysiert gebäudetechnische Systeme, berät Kunden in Sachen Smart Building und sorgt so dafür, dass alles perfekt auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist. Der „Gebäudesystemintegrator“ stellt damit das Bindeglied zu Planern im Bereich smarter und gewerkeübergreifender Gebäudetechnologien dar.

Welcher Betrieb kann den Gebäudesystemintegrator ausbilden?

Grundsätzlich sind alle Ausbildungsbetriebe im E-Handwerk, die die notwendige fachliche und persönliche Eignung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) vorweisen, berechtigt, die Ausbildung zum/zur Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration durchzuführen. Um eine der Ausbildungsverordnung und dem Rahmenlehrplan entsprechende Ausbildung gewährleisten zu können, sollte der Ausbildungsbetrieb über entsprechende Voraussetzungen verfügen, die hier exemplarisch als Empfehlung aufgeführt sind:

  • Umsetzung von Projekten im Bereich „Smart Home“ und „Smart Building“ (Empfehlung: 5–10 Projekte pro Jahr)
  • Möglichkeit der Planung von Projekten im Bereich smarter und gewerkeübergreifender Gebäudetechnologie
  • Vorhandensein von Fachliteratur, Standardsoftware, insbesondere Kommunikations-, Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulationssoftware sowie Zeichenprogramme und Planungssoftware im Unternehmen
  • Mess- und Diagnosegeräte für verschiedene Systeme in der Gebäudetechnik sollten zur Verfügung stehen
  • Vorhandensein von Lizenzen für Softwareanwendungen zur Gebäudesystemintegration (z. B. ETS)
  • Kenntnisse und Nutzung von Visualisierungs-, Fernwartungs- und Fernsteuerungssystemen
  • Technische Planungsarbeitsplätze, insbesondere Einsatz der Bauwerksdatenmodellierung

Der Ausbildungsbetrieb sollte möglichst viele der aufgeführten Punkte positiv beantworten können. Ausbildungsbetrieben, die Ausbildungsinhalte nicht im eigenen Unternehmen vermitteln können, wird eine Verbundausbildung mit anderen Fachbetrieben im Bereich der Gebäudesystemintegration empfohlen. Berufsschulen und übergreifende Ausbildungsstätten, wie das BZE Hamburg, können fehlende Punkte zwar ergänzen und vertiefen, nicht jedoch komplett ersetzen.

Wichtig zu wissen!

Die Auszubildenden müssen nach der Ausbildungsverordnung im zweiten Teil der Gesellenprüfung ei¬nen betrieblichen Auftrag ausführen. Es ist daher notwendig, dass innerhalb des Betriebes geeignete Kundenprojekte im Bereich Gebäudesystemintegration realisiert werden.
Als Ausbildungsbetrieb für den neuen Beruf sind vor allem elektrohandwerkliche Unternehmen geeignet, die sich bereits mit der Planung und Ausführung von gewerkeübergreifenden Projekten beschäftigen und die schwerpunktmäßig im Bereich Energie- und Gebäudetechnik tätig sind. Zielgruppe sind Jugendliche und Schulabgänger, die ein ausgeprägtes Interesse an komplexeren Zusammenhängen mitbringen. Der neue Ausbildungsberuf richtet sich daher insbesondere auch an Abiturienten und Studienumsteiger.

Videos für die Nachwuchswerbung einsetzen
Jugendliche für Ausbildung in der Gebäudetechnik begeistern

Mit dem Start des Ausbildungsjahrs 2021 können sich Schulabgänger erstmals zum/zur Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration ausbilden lassen. Zwei neue Filme der elektrohandwerklichen Organisationen zur Berufsorientierung erklären, was es mit dem neu geschaffenen elektrohandwerklichen Beruf auf sich hat und geben spannende Einblicke in den Tätigkeitsbereich des Smart-Home- und Vernetzungsexperten.

Film in 360-Grad-Technik: unterwegs mit dem Auszubildenden
Film Nummer eins ist Teil des Berufsorientierungsportals „Dein erster Tag“, das sich an Schulen und Jugendliche wendet. In den Filmen werden Auszubildende aus ganz unterschiedlichen Berufen jeweils einen Tag lang mit der Kamera begleitet. Das Besondere daran: Durch die verwendete 360-Grad-Technik sind die Filme über eine Virtual-Reality-Brille (VR) abspielbar. Dem Zuschauer wird so das Gefühl vermittelt, live dabei zu sein und dem Auszubildenden bei seiner Arbeit quasi über die Schulter zu schauen.

Kurz und kompakt: der Erklärfilm zum neuen Beruf
Ergänzt wird der 360-Grad-Film durch einen Kurz-Clip für Jugendliche aus der Reihe „kurz erklärt“. Gerade einmal zwei Minuten braucht der Clip, um auf unterhaltsame Weise zu erklären, in welchen spannenden Zukunftsbereichen der „Gebäudesystemintegrator“ tätig und wieso eine Ausbildung „echt cool“ ist oder warum technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und Spaß an Mathe und Informationstechnik von Vorteil sind.

Videos für die Nachwuchswerbung einsetzen
Mitglieder des NFE können beide Filme nutzen, um für den neuen Ausbildungsberuf zu werben und potentielle Interessenten auf einen Ausbildungsplatz im eigenen Unternehmen aufmerksam zu machen – so zum Beispiel, indem sie die Filme in den eigenen Internetauftritt integrieren oder sie auf Ausbildungsmessen per VR-Brille zur Verfügung stellen.

Die beiden Videos sind über den E-Zubi-Kanal auf YouTube sowie im Marketingpool der ArGe Medien abrufbar. Dort ist auch ein PDF hinterlegt, das über die Nutzung der Filme auf VR-Brillen informiert.